Die Rudolph-Tabelle ist eine von Klaus Rudolph herausgegebene Tabelle zur altersgerechten Leistungsbewertung im Schwimmsport. Anhand von Alter, Geschlecht, Disziplin und Stufe (1-20) ergibt die Tabelle eine Zeit für die Leistungseinschätzung.
Für die Aufnahme in den Verein wird oft die Stufe 5 als Leistungsorientierung verwendet. Zum Beispiel schwimmt ein 10 jähriger männlicher Athlet in der Rudolph-Stufe 5 die 100m Freistil in 01:21,39s, und 50m Brust in 46,86s. Ein gleichaltriges Mädchen schwimmt in der gleichen Stufe etwa die gleiche Zeit (100m Freistil 01:21,34, und 50m Brust 46,46s). Bei älteren Athleten ist der Zeitunterschied zwischen männlich und weiblich größer.
Alters-klasse 10J | Strecke | Freestyle | Brust | ||
Punkte | 50m | 100m | 400m | 50m | |
männlich | 5 | 00:36,16 | 01:21,39 | 06:05,91 | 00:46,86 |
weiblich | 5 | 00:36,59 | 01:21,34 | 06:13,82 | 00:46,46 |
Link zur: Rudolphtabelle 2022 (Basis: 2021) |
Link zur: Rudolphtabelle 2023 (Basis: 2022) |
Die Leistung im Schwimmen ist das Ergebnis von Talent und Fleiß. Die großen Leistungsunterschiede sind besonders im Kindes- und Jugendalter sowohl der biologischen Entwicklung als auch dem bis dato absolvierten Training (in Einheit von Quantität und Qualität) geschuldet. Somit sind die Jahrgangsmeister nicht automatisch die Talente und ihre führende Position für die Zukunft ist nicht garantiert. Dies sollten wir uns bei der Bildung von Leistungsgruppen, Vereins-, Verbands- und Nationalmannschaften immer vor Augen halten. Wir fördern aber zumeist auf der Grundlage von Kadernormen. All dem liegen Leistungen zugrunde, die für einen bestimmten Altersabschnitt typisch sein sollten. Dazu wurden die typischen Entwicklungsverläufe von der Altersklasse Acht bis zur offenen Klasse und in einem zweiten Schritt die Abstände zum „Weltniveau“ (Mittel der ersten Zehn der ewigen Weltbestenliste) ermittelt.
Auf dieser Basis und je nach Leistungsniveau seiner Schwimmer/innen kann sich jeder Trainer für ein bestimmtes Niveau (Punktzahl) entscheiden. Je weiter er dabei in der „Leistungshierarchie“ nach „unten“ (Verein) geht, um so mehr wird die Leistung streuen. Dabei sind auch die laut WB des DSV zugelassenen Disziplinen zu beachten. Besonders im Interesse eines systematischen Leistungsaufbaus sollte im Nachwuchsbereich nie die Einzelleistung, sondern immer die Vielseitigkeit (z.B. alle vier Schwimmarten über eine Strecke) im Vordergrund stehen. Erst ab Anschlusstraining erfolgt die Spezialisierung.
Eine Leistungsauswahl sollte immer mit großer psychologisch- pädagogischer Verantwortung erfolgen. Bei Unklarheiten sollte zugunsten des Athleten entschieden werden, besonders bei biologischen Spätentwicklern oder Trainingsrückständen.
Als grobe Richtschnur kann empfohlen werden:
Anmerkung zur Punkttabelle: