Trainingshilfen sorgen für die Möglichkeit, mehr aus dem Training herauszuholen. Diese Hilfen sind mit Bedacht zu nutzen, nicht jede eignen sich für jeden Schwimmer bzw. für jede Situation. Beispielsweise sind Kurzflossen gut für den Kraftaufbau des Fußgelenkes, sollten aber erst ab einem bestimmten Alter genutzt werden.
Zur Grundausstattung eines jeden Schwimmers gehört eine gut sitzende Schwimmbrille (siehe Tipps unten) als auch eine Reservebrille, eine Badehaube (um das Kopfhaar zu straffen), ein Schwimmbrett (Auswahl unkritisch, für Schwimmanfänger eher ein größeres Brett, ein volles Brett besser als eines mit Grifflöcher), ein Pull Buoy (bevorzugt ist ein schmales aus einem weichen Material, z.B. von Malmsten), und ein Netzbeutel (Mesh Sports Bag) und/oder eine Schwimmtasche für den Transport der Materialien. Später kommen kleinere Paddels (zB orange Größe) und leichte Langflossen hinzu, später Schnorchel und Kurzflossen. Ach ja, bitte: alles sofort beschriften, am besten mit großen Buchstaben. Es kommt gerade am Anfang leider immer wieder vor, dass ein Paddle abhanden kommt oder mit einem anderen vertauscht wird.
Schwimmbrillen sind nicht nur etwas für Hochleistungssportler oder Wettkampfschwimmer, sondern sie gibt es seit geraumer Zeit auch für die breite Masse der Hobby- und Freizeitschwimmer, für Erwachsene als auch für Kinder. Dabei findet man, abhängig vom gedachten Einsatzgebiet (Wettkampf, Training oder Freizeit) und vom Design, zum Teil recht große Preisunterschiede bei den verschiedenen Herstellern und Modellen.
Doch welche Schwimmbrille ist die Richtige für mich?
Ganz einfach: Das Wichtigste bei einer Schwimmbrille ist weder der Preis noch das Design, sondern die individuelle exakte Passform. Diese Passform wird bestimmt durch die Größe und Form der Gläser, die verwendete Dichtung und die Verstellmöglichkeiten. Die Passform lässt sich einfach testen: Schwimmbrille ohne Gummiband aufsetzen und leicht andrücken. Die Gläser sollten sich leicht ansaugen und für ein paar Sekunden am Auge haften. Die Hersteller reagieren mit verschiedenen Modellen auf die von Mensch zu Mensch unterschiedliche Anatomie der Augen und der Augenhöhlen. Daraus heißt es dann, die richtige Schwimmbrille zu finden. Diese lassen sich grob wie folgt einteilen:
Schwedenschwimmbrille: Diese Brille besitzt keine oder nur eine Hartgummidichtung, die menschliche Haut wird als 'Dichtmaterial' genutzt. Sie wird daher von den meisten Menschen als recht unbequem empfunden und ist demzufolge nur für kurze Strecken geeignet. Die Brille ist allerdings bei Wettkampfschwimmern recht beliebt, da sie sehr klein, leicht und vielfältig anpassbar ist, und dadurch der beste Sitz und eine optimale Dichte erreicht wird. Einmal eingestellt übersteht sie auch explosive Startsprünge.
Schwimmbrille mit Schaumstoffdichtung: Brillen mit dieser Dichtung sind aufgrund des großen Dichtungsrandes relativ bequem, der große Dichtungsrand kann aber, je nach Augenhöhlenanatomie, für einen schlechten Abschluß mit der Haut sorgen (ausprobieren). Daraus resultiert dann oftmals eine mangelnde Dichtigkeit. Die Dichtigkeit kann im Laufe der Zeit abnehmen, da sich der auf die Gläser geklebte Schaumstoff löst oder porös wird. Die Brille ist ein 'Auslaufmodell', da sie mehr und mehr durch Brillen mit Silikondichtung verdrängt wird.
Schwimmbrille mit Silikondichtung: Vorausgesetzt das Silikon ist entsprechend weich (ausprobieren), dann passt sich diese Brille perfekt an das Gesicht und die Augenhöhlen des Trägers an und dichtet zu 100% ab. Brillen mit Silikondichtung gibt es in vielfältigen Formen und Größen und Farben, mit festem und flexiblem Nasensteg. Bei Brillen mit festem Nasensteg unbedingt vor dem Kauf probieren, ob sie für den eigenen Augenabstand passen. Bei flexiblem Nasensteg auf ausreichend Verstellmöglichkeiten achten. Je nach Einsatzgebiet und Einsatzhäufigkeit kann die Silikondichtung mit der Zeit ihre Weichheit verlieren oder einreißen, was sich dann in Dichtigkeitsproblemen äußert.
Viele dieser Tipps stammen vom Weißenfelser Schwimmverein e.V...
Brillenträger müssen auch im Wasser nicht auf gute Sicht verzichten, denn für sie gibt es mittlerweile recht gute Schwimmbrillen mit Dioptrinausgleich. Gläser mit Dioptrinwerten von -9 bis +9 sind lieferbar. Die Brillen und Gläser können beim Optiker oder über das Internet als Komplettbrille oder als Bausatz (Gläser, Nasensteg, Gummiband) bestellt werden. Die Gläser werden in der Regel mit Silikondichtung geliefert. Bei der Farbwahl ist man derzeit auf Gläser ohne Tönung oder auf leichte Blau-/Grautöne beschränkt.
Die Tönung der Schwimmbrille ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern die verschiedenen Farben der Gläser (Tönungen) haben auch ihre Funktion. Hier einer kurzer Überblick:
Grautöne (Rauch): Grau getönte Gläser bieten einen guten Kontrast (Wahrnehmung) ohne Beeinflussung und Verzerrung der Sicht und absorbieren gleichzeitig die UVA- und UVB-Strahlen. Das graue Glas absorbiert die langwellige UV-Strahlung optimal.
Blautöne: Diese Gläser bieten im Vergleich zu Grautönen eine bessere Übertragung von Licht. Dadurch erreicht man eine gute Blendfreiheit und eine Absorbtion des Gelbstichs des Lichtes, was zu einer sehr guten Sicht und einem hohen Kontrast im Wasser führt. Die kurzen und mittleren UV-Strahlen werden durch Blautöne optimal absorbiert.
Rot- und Brauntöne: Wie Blau-/Lilatöne, jedoch mit etwas verändertem Nah-Kontrast. Die Sicht wird in der Nähe schärfer und man erkennt die kleinste Wasserwelle, die Fernsicht kann sich dagegen verschlechtern.
Gelb- und Orangetöne: Diese Gläser filtern das blaue Licht komplett raus und somit erreicht man den kompromisslosen Kontrast. Schatten und die Tiefenempfindung sind ohne jegliche Einschränkung gewährleistet. Optimal geeignet für das Schwimmen in Hallenbädern oder bei bewölktem Wetter Outdoor.
Verspiegelte Gläser: Die Unterschiede sind bei den Gläsern wie oben beschrieben, jedoch mit einem zusätzlichen Effekt, dass die Sonnen-absorbierung um ein Vielfaches höher ist (nahezu blendfrei).
Auch Schwimmbrillen brauchen Pflege, um lange zu halten. Hier einige Tips:
Im Normalfall erwirbt man eine Schwimmbrille in einer Box oder mit einer Schwimmbrillentasche. Um Kratzer (und diese stellen sich schneller ein als einem lieb ist) an der Brille zu vermeiden, sollte man die Brille beim Transport oder bei Nichtbenutzung in der Box oder Tasche aufbewahren.
Brille und Dichtung nicht mit durch Sonnenschutzmitteln und anderen Cremes öligen oder fettigen Fingern anfassen.
Aktuelle Brillen sind auf ihrer Inneseite mit einer Schutzschicht gegen das Beschlagen versehen. Solange diese Schutzschicht intakt ist, bitte nicht berühren oder trocken reiben.
Die Brille nach Benutzung kurz in klarem Leitungs-wasser abspülen (ggf. auch innen) und dann an der Luft trocknen lassen (nach Schwimmhallenbesuch natürlich erst Zuhause).
Falls die Schwimmbrille mit der Zeit beschlägt, kann man folgende Dinge versuchen: Schwimmbrille über Nacht in Geschirrspüllösung legen und danach gründlich ausspülen; Innenseiten mit Antibeschlag-spray auf Alkoholbasis behandeln (Achtung: Spray nicht wie teilweise angegeben verreiben, sondern an der Luft trocknen lassen); Vor jedem Schwimmen etwas Speichel in die Brille geben und mit der Fingerkuppe leicht verreiben, dann kurz im Wasser ausspülen. So bleibt ein nicht sichtbarer Speichelfilm auf der Brille, der das Beschlagen verhindert.
Helfen die Tips nicht weiter oder ist die Brille so zerkratzt, dass man seine Umwelt nur noch verschwommen erkennt, dann hilft nur der Kauf einer neuen Brille.
Badehauben (auch Badekappen, Bademützen, Schwimmkappen und Schwimmhauben genannt) ) gibt es ihn unterschiedlichen Formen, Materialien und Materialdicken. Sie dienen dazu, das ganze Kopfhaar zu straffen und zu schützen. Die glatte, faltenfreie Oberfläche verbessert das Gleiten im Wasser. Wettkampfhauben sind meist aus dickerem Material und sitzen sehr eng. Für das Training ist eine weichere Badehaube aus Silikon zu empfehlen.
Die weicheren Badehauben dehnen sich gut und sind meist in Einheitsgröße, können aber auch bei unsachgemäßer Verwendung (spitze Fingernägel) leicht reißen. Spezialformen sind z.B. die Long-Haar-Cap, die mehr Platz für langes Haar haben.
Pflege: Um sicher zu gehen, dass deine Badekappe besonders lange hält, kannst du sie nach deinem Schwimmtraining mit Leitungswasser waschen und an der Luft trocknen lassen, außerhalb der Reichweite von Heizungen oder anderen Hitzequellen.
Stoffbadehauben sind ein Klassiker: sie sind bequem zum Anziehen und sitzen recht locker, deformieren keine Gesichtszüge, kein Reißen der Haare, kein Quietschen der Haut - alles prima Argumente für die Hobbysportler. Sie sind nicht wasserdicht, sondern dienen lediglich dazu, Haare aus dem Gesichtsfeld zu verbannen. Der im Schwimmsport sehr wichtige Fun-Faktor geht hier ganz gegen null, wahrscheinlich nur von den Gummibadekappen aus den 1960er Jahren zu toppen ...
Die Idee von Paddels ist, mit einer Vergrösserung der Handfläche das Gefühl für das Wasser während des Armzugs zu verbessern. Das verstärkte Wassergefühl kann sowohl für eine Verbesserung der Armzugtechnik als auch für eine Verbesserung der Schnelligkeitsausdauer eingesetzt werden.
Paddles setzen eine einigermaßen gute Beherrschung des Schwimmstiles voraus, können dann aber effizient zur Verbesserung der Eintauchphase der Hand und des Armzugs eingesetzt werden, da der Schwimmer zum 'sauberen Wasserfassen' gezwungen wird und der optimale Anstellwinkel des Armes sowie der Hand für den Vortrieb leichter zu (er)spüren ist.
Paddles sollten nur etwas größer als die Handfläche des Schwimmers sein, zu große Paddles bewirken u.U. einen falschen Anstellwinkel beim Armzug (nicht beherrschbarer Wasserdruck) und können zu Schulterschäden und Ellbogenverletzungen führen. Aufgrund der schnelleren Ermüdung des Schwimmers aufgrund des erhöhten Kraftaufwands und des daraus resultierenden unsauberen Armzugs sollten Paddles nur auf kurzen Strecken (bis 200m) verwendet werden. Am besten führt man ein Intervalltraining durch, dabei ist unbeding auf korrekte Armzugtechnk (Anstellwinkel Hand zu Wasser) achten.
Beherrscht man das technisch saubere Schwimmen mit Paddles, so lassen sich diese im Intervalltraining hervorragend zur Verbesserung der Schnellkraft nutzen. Dabei wird ein Schwimmtempo nahe des Wettkampftempos angeschlagen.
Weitere Tipps zu Trainingshilfen unter Vereinsinterna.
(Passwort erforderlich).
Das Schwimmbrett dient beim Schwimmen lernen vor allem dazu, den Auftrieb im Wasser zu erhöhen und die richtige Körperlage zum Schwimmen einzunehmen. Dazu kann ein Schwimmbrett in die Hände genommen werden, um zunächst die korrekten Beinbewegungen zu trainieren. Alternativ wird es zwischen die Beine geklemmt, um die Armbewegungen zu lernen. Je nachdem, wie ein Schwimmbrett eingesetzt wird, eignet es sich auch für ein effektives Training der Arm-, Schulter-, Rücken- und Beinmusku-latur.
Schwimmbretter sind nicht nur für Schwimmanfänger geeignet, sondern auch für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die bereits (etwas) schwimmen können, ihre Technik aber noch verbessern möchten.
Pull Buoys (zu deutsch etwa „Ziehboje“) werden meist dafür verwendet, um bei Armübungen eine optimale Wasserlage der Beine zu gewährleisten. Sie werden auch für Beinübungen in der Brustlage genutzt, um eine spezielle kreisende Bewegung der Unterschenkel zu fördern. Sie sind meistens aus Schaumstoff und haben eine soweit angepasste Form, dass sie zwischen die Oberschenkel oder die Unterschenkel geklemmt werden können. Für Kinder sind schmale Pull Boys aus einem weichen Material zu empfehlen, nicht zu verwechseln mit den eher harten und dicken, die meist von erwachsenen Triathleten verwendet werden. Gestreifte Pull Bodys schauen gut aus, allerdings löst sich meist mit der Zeit der Kleber. Der Schaumstoff lässt sich nur schwer kleben und oft bleiben harte Rückstände an den Klebekanten, wodurch diese Trainingshilfe praktisch nicht mehr verwendbar wird. Am besten geht noch kleben mit Silikon. Besser gleich ein einfärbiges Model wählen.
Schwimmflossen unterstützen beim Schwimmen und ermöglichen ein schnelleres Schwimmtempo. Sie helfen Anfängern den Wasserwiederstand besser zu erfühlen und vergrößern die Vortriebsfläche der Beine des Schwimmers.